24.02.2013

Produkttest: Omega Paw Roll'n Clean selbstreinigende Katzentoilette

Anfang Januar bekam der Blog von zooplus.de das Angebot, Tester für ein Produkt zu werden und im Ausgleich dafür einen Testartikel zu schreiben.

Es handelt sich um folgendes Produkt: Omega Paw Roll'n Clean selbstreinigende Katzentoilette
Getestet wurde natürlich von meiner Bande und meinen zum damaligen Zeitpunkt noch bei uns lebenden Pflegies Gunni und Spencer. Die Größe der Katzen schwankt von handlichen 4 kg bis knapp 8 kg, vier Kater und 2 Katzen. Alle Katzen kennen die Benutzung von Haubenklos. Zum genannten Zeitpunkt befanden sich in drei Räumen fünf Katzentoiletten. Vier mit Haube, eine ohne Haube. Besagte Testtoilette stand im selben Raum mit zwei anderen Haubentoiletten. Gereinigt werden alle Toiletten hier zwei Mal am Tag. Soviel zu den Grundbedingungen. Ich werde das Produkt in Bezug auf verschiedene Kriterien auf einer Skala von 0 bis 5 bewerten, wobei 5 die beste und 0 die schlechteste Einschätzung ist und dann aus allen Teilbewertungen eine durchschnittliche Gesamtbewertung ermitteln.



Verpackung

Das Produkt wurde uns in einem großen Karton zugeschickt. Da das Produkt selber an sich sehr groß ist, war der Karton ebenso riesig (Vgl. Foto: Gunni, 8 kg Kater). Die Toilette war an sich etwas kleiner als der Karton. Der restliche Zwischenraum war gut mit Luftpolsterkissen gepolstert. Eventuell hätte der Karton etwas kleiner gewählt werden können. Sowohl nach oben, als auch an der einen Seite war noch genügend Platz, dass nicht vom Produkt besetzt war und daher eben ausgepolstert werden musste.
Gunni (8 kg) passt fast aufrecht sitzend in den Karton und in den Randbereich
Für Verpackung gebe ich also: 



Aufbau
Das Produkt war von einer Kartonkonstruktion umschlossen. Dabei stand untere Teil der Toilette in der Haube drin. Auf der umschließen Verpackung standen die Konstruktionen zum Aufbau sowie der Nutzung der Toilette.
Die Toilette besteht aus vier Teilen: Unterschale, einem Gitter zur Trennung den Innenraumes, einer Haube und einem Auffangbehälter für den Katzen-Unrat. Das Gitter wird in etwa der Mitte geknickt und dann in die Unterschalle in die dazu zugehörigen Stellen am Boden und an der Seite eingehangen. Die Haube wird dann darauf gesetzt und mit Schieberiegeln an der Unterschale festgemacht. In eine Öffnung auf der rechten Seite kommt das Unrat-Auffang-Behältnis. Der Aufbau an sich war einfach und erklärte sich von selbst. Das Gitter macht einige Probleme beim befestigen, eh es in der Haltung und in der geknickten Form hielt. Noch schwieriger war es, die Haube an der Unterschale zu befestigen. Die Schieberiegel liessen sich teilweise sehr schwer verschieben oder man musste einige Zeit Hin- und Herprobieren, eh alles vernünftig übereinander gepasst hat. 

Daher gibt es für den Aufbau: 

(weil ich mich bei jedem neuen Haube aufsetzen auf's neue ärgere...)

Aussehen
Das Produkt hat eine graue Unterschale und eine braun-beige Haube, auf dem stylistisch ein paar Pfotenabdrücke zu sehen sind. Das ganze Produkt an sich ist riesig und passt daher leider nicht in die meisten Katzentoiletten-Verstecke in meiner Wohnung. 
Thalia vor der Toilette, Guinnie im linken Bildrand daneben
Dabei rede ich nicht einmal von der Größe der Unterschale, sondern von der ganzen Höhe der Haube. Die Unterschale ist entsprechend riesig, da die Toilette ja in zwei Bereiche eingeteilt ist, beide Bereiche an sich sind dann größentechnisch ein Witz, aber da komme ich im Punkt Funktionalität noch einmal drauf. Die Toilette spricht mich, abgesehen von der Unmöglichkeit, sie zu verstecken, auch nicht von Farbe und Design an.


Funktionsweise und Funktionalität
Kommen wir mal zum interessantesten Punkt, bei dem alle Leute, denen ich vom Test erzählt habe, große Augen bekommen haben. Vor entzückte Freude. Eine selbstreinigende Katzentoilette. Wer will das nicht? Die meisten Leute könnten aber unter der Bezeichnung "selbstreinigend" hier falsche Vorstellungen bekommen, da man dennoch noch gut was zu tun hat. Nur macht man sich die Hände eventuell etwas weniger schmutzig... aber jetzt zur Erklärung der Funktionsweise:
Die Unterschale ist in zwei Bereiche geteilt, einer davon für die Katzen zugänglich. Hier füllt man das Streu seiner Wahl ein (im Test Cat's Best Öko Plus). Der zweite Bereich dient als Streuauffang bei der Reinigung. Die Katzentoilette wird während dieses Vorgang in Richtung des Gitters gerollt, das saubere Streu rutscht durch das Gitter in den Auffangbereich, Urinklumpen und Kothaufen können das Gitter nicht passieren und bleiben darauf liegen. Man rollt langsam so lange, bis dass ganze saubere Streu in der anderen Kammer ist und "überrolt" die Toilette dann, so dass der Unrat nach unten fällt. Beim Vorgang des Zurückrollens rutscht der Unrat am Rand nach unten direkt in den Unratbehälter rein. Der Vorgang des Zurückrollens ist dann beendet, wenn alles Streu aus dem Auffangbereich wieder in dem Toilettenbereich gerutscht ist. Der Unratbehälter kann nun herausgezogen und der Unrat daraus entfernt werden. 

An sich ist das eine feine Sache, wären da nicht einige Aber:

Streu: Die Menge an Streu bzw. die Streuhöhe ist dadurch beschränkt, wieviel in das Auffangfach passt. Außerdem muss man aufpassen, dass man das Streu langsam durch das Gitter rieseln lässt. Macht man dies zu schnell, rutsch sauberes Streu nach oben und kommt mit in den Unratbehälter. (ich fühl mich ein bisschen wie beim Spielen mit dem Sandsieb im Sandkasten...)

Zeit: Ich brauche für den ganzen Vorgang des Durchrollens, langsam das Streu durchrieseln Lassens und und und länger, als würde ich das Streu schnell manuell per Hand mit Schaufel reinigen.

Menge und Art der Böller: Der Test konzentriert sich vornehmlich auf Urinklumpen. Was ist, wenn eine Katze mit Durchfall gegen das Gitter ihren Haufen setzt möchte ich gar nicht wissen. Warum es sich nur auf Urinklumpen beschränkt, erklärt dann noch der nächste Punkt, aber ich möchte nicht vorgreifen. 
Katzen urinieren gerne gegen die Ecke bzw. Rand der Toilette. Zumindest meine tun das gerne. Das schließt sowohl die normale Ecke, als auch die Ecke bzw. den Rand zum Gitter ein. Das Gitter verklebt dadurch, es bleiben Streu und Klumpenreste hängen. Auch in den anderen Ecken halten sich Klumpen hartnäckig, sie fallen beim Reinigen nicht ab und rutschen damit auch nicht in den Unratbehälter. Ende vom Lied: Man kann die Haube abmachen und selber per Hand nachreinigen. Was erwiesen eh genauso lange gedauert hätte, wie der Reinigungsprozess. Außerdem kann man das Gitter von den Klumpenresten befreien. Was ein weiteres Problem ist, da man das Gitter, wenn schon Streu in der Toilette ist, nicht ohne weiteres wieder in die Unterschale hängen kann. Einmal von mir ausgetestet und fast daran verzweifelt.
Je mehr Böller es sind, desto eher setzten die beim Reinigen das Gitter zu. Sprich das ganze Gitter ist voller ausgesiebter Böller, aber der Rest an sauberen Streu kommt nicht mehr durch und gerät in Gefahr mit weggeworfen zu werden. Wo wir wieder bei der Sandkastenanalogie wären...

Funktionalität kriegt daher von mir gut gemeinte 

Die Toilette aus Sicht einer Katze ODER Akzeptanz
Wenn ihr bis jetzt beim Lesen gedacht habt, die Toilette kommt nicht gut bei weg... es kommt schlimmer. Weil was nützt mir die tollste Katzentoilette, wenn die Biester sie nicht annehmen. Obwohl mit Biester hier den Katzen unrecht getan wird...
Die Katzentoilette ist einfach viel zu klein. Nun werden sich einige denken: Vorhin gab es wenige Punkte, weil es angeblich so riesig ist. Ist sie auch. Nur der einzige Bereich, der für die Katzen von Bedeutung ist, ist viel zu klein gehalten. 
Kaum Platz... und Guinnie ist fast die kleinste im Haus. Zum Geschäft machen, würde sie den Bereich sogar noch mehr ausfüllen
Die Katze auf dem Bild wiegt 4,5 kg und sitzt in der Unterschale. Sieht das aus, als wäre da noch reichlich Platz?... Ich denke nicht. Meine Katzen hätten ohne Haube schon Probleme damit, dort hinein zu gehen. Gut, meine Kater würden sich wohl halb auf den Rand stellen, aber Thalia hätte schon Probleme, sich da vernünftig anzuordnen. Von Guns und Spencer als Coonie-Katern mal ganz zu schweigen. Wie gesagt, meine Einschätzung ohne Haube. 
Die Hinterbeine stehen draußen, der ganze Kater passt nicht rein
Mit Haube wird das ganze einfach nur schrecklich beengend. So beengend, dass Katze reinschaut, sich umguckt und denkt: Hier bringen mich keine zehn Hunde rein!
Warum ich das so hart schreibe? Weil in den sechs Wochen, die die Toilette hier stand, KEINE meiner zeiweise sechs Katzen auch nur EIN Geschäft in die Toilette gemacht hat, als die Haube drauf war. Einer der Gründe, warum der Bericht so lange gedauert hat. Wie soll ich bitte etwas bewerten, wenn meine Tester nicht drauf gehen? Und schließlich ist es der Reinigungsprozess, der das Produkt ausmacht.
Was habe ich also versucht? Die Haube abgemacht, um wenigstens mal sehen zu können, ob das mit dem Abrollen so funktioniert, wie es soll. Sind die Katzen dann auf die Toilette gegangen? Ja... ganze VIER mal. Obwohl neues, sauber duftendes Streu in der Toilette war, obwohl es die einzige Toilette ohne Haube im Raum war (und meine Katzen ziehen ein Klo ohne Haube immer den Klo mit Haube vor). Und sie haben es dennoch ignoriert...
Wie habe ich dann meine Testergebnisse bekommen?
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Ich habe mich mit einer Flasche Wasser hingestellt und Urinklumpen imitiert. Ich habe so getan, als würde eine Katze in die Ecke uriniert haben, eine gegen das Gitter usw. ... Und um den Härtetest zu haben, habe ich auch ordentlich viele Böller hineingesetzt, um das System voll auszulasten. Es ist ja dann auch an seine Grenzen gestoßen.

Ich hätte eventuell dafür sorgen können, dass die Toilette die einzige Alternative ist. Aber dann hätte Ninni mir sicher (und dieses Mal vollkommen verdient!) ins Bett gepischert... Das musste ich nun wirklich nicht haben.

Akzeptanz: 

Leider bekommt das Produkt keinen Punkt an dieser Stelle... 

Gesamtergebnis:  

Allerdings kann man davon ausgehen, dass dank des letztens Punktes (Akzeptanz) das Produkt durchgefallen ist.






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