09.03.2012

Von der Kunst Küken zu fressen

Bevor ich am Ende Diskussionen hervorrufen: Mit der Kükenfütterung bietet man Wohnungskatzen die Möglichkeit ein Beutetier am Stück zu verzehren und ihre natürlichen Instinkte dabei auszuleben. Die Küken werden NICHT für die Fütterung gezüchtet, sondern sterben, weil sie das Abfallprodukt der Eierproduktion sind. Es handelt sich daher meist um männliche Küken.
Ich dokumentiere mit meinen Bildern das Verhalten meiner Katzen, zu dem eben auch Beutefang, Beutespiel und Beuteverzehr gehört. Ich fotografiere die Katzen NICHT mit den Küken, um mich über diese zu amüsieren, noch möchte ich sie damit in irgendeinerweise herabsetzen. Wenn ihr soweit mit Lesen gekommen seid, hier die Warnung: Es wird in diesem Artikel Fotos von Katzen beim Verzehr der Küken geben. Sie sind nicht immer nett anzuschauen und nicht jeder mag es sehen. Es gehört aber zur Natur der Dinge.

Wenn ihr es also NICHT sehen möchtet, bitte ich euch, diesen Artikel auszulassen. DANKE!!!


































Meine drei Großen lieben Küken, diese kleinen Flauschebälle, ja ungemein und bisher gab es die nur selten, weil beim Fressnapf der 10er Pack 10 € gekostet hat und 100 Stück im Internet bestellen ging nicht. Ich will ja nicht den ganzen Froster voller Küken haben. Nun hat aber bei uns in der Gegend ein Futterhaus aufgemacht, wo ein kg Küken 3,60 kostet. Beim Zählen der Packung, die wir mitgenommen haben, kamen wir auf 26 Stück. Ein Festmahl für die Katzen :D
Nun Fressen diese immer auf dieselbe Art und Weise, jeder ganz unterschiedlich. Apollo und Jovan, die beiden Herren sind am effektivsten.

Jovan schnappt sich ein Küken, rennt in die hinterste Ecke der Küche und beginnt zu fressen. Er verliert keinen Zeitpunkt mit irgendwelchen unnützen Spielen oder Paranoia. Die Beute wird vertilgt.
Apollo stürzt sich drauf, reißt das Küken an sich und rennt knurrend in einem Affenzahn durch die Bude, damit auch jeder mitbekommt, dass das SEIN Küken ist und er auch ja nicht verfolgt werden darf. Man darf sich nun auch nicht im selben Raum wie Pollo aufhalten oder ihn dabei beobachten. Dann hört er auf und knurrt. Damit man auch ja noch einmal weiß, dass das SEIN Küken ist. Ist ja klar! Deswegen ist er auch etwas langsamer beim Fressen als Jovan, weil er ja auch noch Zeit und Energie zur Abwehr unsichtbarer Feinde aufwendet.


Guinnie hält nicht viel von Küken. Sie hält sie wohl für ziemlich langweiliges Spielzeug. Sie schiebt es zwar ein paar Mal hin und her, sie hebt es kurz hoch, aber ansonsten ist es langweilig. Es bewegt sich nicht, es piept nicht, es ist zu groß und schwer, als dass Dosis das zum Apportieren werfen können. Und essen? Wie essen? Da ist doch noch Flausch dran und es sieht aus wie ein Tier. Oha... Nein, das geht nicht. Auch alleine mit ihr in einem Raum sein bringt nicht. Da sitzen wir uns gegenüber, in der Mitte das Küken und starren uns beide an: "Na los, mach was damit!" Das Ergebnis ist, dass ich die Tür wieder aufmache... Wer nicht will, der hat und so... Und bevor mich jemals jemand sieht, wie ich das Vieh Zerhacke, Anritze oder an einem Faden durch die Gegend schleudere muss noch viiiiiel Zeit vergehen.



Tja und dann kommt Thalia. Thalia Nimmersatt, die die Gusche niiie zu voll bekommt. Thalia schnappt sich ein Küken, stopft es sich ins Maul und wartet aufs nächste. Leider kann sie nicht mehr miepen mit Küken im Maul oder Gurren, weil sie das sonst auch noch machen würde :) Wenn sie merkt, dass es kein Nachschub gibt, dann macht sie sich ans Sachgerechte töten ihres Kükens, wirbelt es durch die Luft, wirft es durch die Gegend und erfreut sich daran.Wenn sie dann das arme verwaiste Küken von Guinnie sieht, unterbricht sie ihre Arbeit und rettet das arme Ding aus seiner Misere der Einsamkeit, nur um wenig später beide Küken knurrend zu verteidigen. Eines im Maul, eines mit einer Pfote an der Kralle :D Man brauch nicht mehr zu erwähnen, dass Thalia am längsten zum Fressen brauch.



Nun haben wir also am Mittwoch 8 Küken aufgetaut. Für jeden Zwei, weil ich dachte, Guinnie wird in einem Einzelzimmer ohne Diebe vielleicht auf den Geschmack kommen. Wir ließen also die Küken auf Backpapier im Backofen auftauen. Da wir keine Tür in die Küche haben, ist das der schnellste Weg, die Dinger aufzutauen ohne das die Katzen rankommen. Die versammelt sich also nun alle vor dem Backofen und stierten ins Innere, was ein Bild für die Götter war.


Einige Stunden später war es dann soweit, Marius sprang eine vor Gier umherspringende und maunzende Bande um die Beine, die sicher überlegte, wie sie ihn denn zu Fall bringen könnte, um schneller ans Fressen zu kommen. Bei uns muss Marius übrigens die Küken füttern, weil ich sie nicht anfassen mag ... Er hält sie also über einen Meter in die Luft und schon springen die Katzen in die Luft und erbeuten ihr Fressen. Pollo rennt davon, Jovan verschanzt sich in der Ecke, Thalia hat eines im Maul. Und dann fing Thalia an die Küken zu horten, da Marius nun ein Küken nach den anderen in die Luft hielt fürs Kleinchen. Mit Küken im Maul sprang unsere Große hoch und schlug ihm das nächste aus der Hand. Und das nächste... und das nächste... und das nächste... Bis sie eines im Maul und vier hinter sich hatte. Alles ihre!Natürlich :D Als sich dann Marius zwei schnappte, damit Guinnie sie in einem Einzelraum bekommt, rannte sie uns fix mit ihrem ersten Küken noch im Maul hinterher. Weil Madame Gierschlund ja auch noch diese Küken brauch!
Als die Küken dann hinter verschlossener Tür verschwanden, widmete sie sich doch erst einmal den Verzerr des Kükens, was sie im Maul hat. Als sie dies beendet hatte, hatte sie scheinbar vergessen, dass sie sich ja ein Lager in der Küche zusammen geklaut hat und ging zu Pollo. Macho-Pollo um es noch einmal in Erinnerung zu rufen. Vor dem die Mädels kuschen. Und der knurrt, wie ein sibirischer Tiger, wenn er Beute hat. Der Pollo.
Der fing auch gleich zu knurren an. Meine Beute!! Nur damit Thalia Bescheid weiß. Der war das aber herzlich egal. Entweder hat sie ihn eh nicht richtig gehört, was momentan gut möglich ist (zumindest auf einem Ohr) oder sie war ja eh der Ansicht, dass sein Küken das letzte im Universum ist. Und das gehört ihr. Sie hatte ja vorhin deutlich gemacht, dass ihr alle Küken gehören. Also haute sie Apollo auf den Kopf. Der daraufhin nur lauter knurrte. Und sie haute ihn wieder auf den Kopf. Pollo knurrte. Und sie haute... Nun hatte aber Marius erbarmen mit dem armen Kater, der doch nur einmal in seinem Leben was richtiges zu fressen haben wollte und wies Madame sanft darauf hin, dass das letzte Küken des Universums noch vier Geschwister in der Küche hat. Nach einem Wink mit dem Kükenpfahl war auch alles klar, sie rannte dem neuen Schatz hinterher und das restliche Geschmatze und Fressen lief ohne weitere Probleme ab.
Die Frage ist nun: Wer hätte das Küken gewonnen, wenn Marius nicht gnädig gewesen wäre? Meine wetten liegen bei Thalia. Beim Fressen erinnert sie sich, dass sie ja eigentlich der Boss ist :D










1 Kommentar:

  1. Also bei Guinnie wirst du wohl nicht ums Anritzen oder Zerhacken herum kommen, meine Liebe.

    Ich musste da auch durch und - ja es war furchtbar und traurig und bestürzend, aber zumindest Angel hat die Teile dann gefressen und ich wette seine kleine Schwester ist genauso schwer von Begriff...


    Du weißt ich habs seit dem nie wieder probiert, aber nach dem ein halbes Jahr vergangen ist, spiele ich doch tatsächlich mit dem Gedanken mal Frostmäuse auszuprobieren... Asche auf mein Haupt, ich habe nichts dazu gelernt.

    Aber Küken gibts hier NIE WIEDER!!!!!!!

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