01.06.2012

The BARF goes on... Bilder, Tipps und Rezeptbeispiele

Soooo... Lang ists her.
Ich komm ja kaum noch zum schreiben, zu viel passiert.

Aber hier mal was GANZ Neues: Ernährung - Wuuhuu ;)


Wie ja bereits HIER und HIER angesprochen barfen wir nun, soll heißen für Falli und Angel gibts nur noch Rohkost, kein Fertigfutter mehr, von den spartanisch angebotenen Leckerlis mal abgesehen. Und das seit Februar.


Leider leider war das alles nicht ganz so einfach, der Einstieg mit lediglich Fleisch und Taurin war ja noch einfach, außer dass er uns die Erkenntnis lieferte, dass Geflügel im nun im Allgemeinen bäh ist.
Als ich dann einige Wochen später allerdings mühevoll 12kg komplett Supplementiertes fertig hatte und anbot, wurden die Gesichter immer länger... Es wurde nicht mal dran geschnuppert, stattdessen waren beide plötzlich im Hungerstreik. Um Leberschäden vozubeugen hab ich das Schauspiel nach 2 Tagen abbrechen müssen und erstmal wieder Nassfutter vorgesetzt. Mit gemischter Begeisterung.
Fazit: Fleisch ist toll, aber mit Einschränkungen. Mäkelige Biester -.-'

Die 12kg BARF hab ich dann an unsere liebe Anja im Austausch gegen ihre schicken Holzpanele für Balkonien abgetreten und ich fing von vorne an: Rind, Lamm und Kalb - die geliebten Sorten, mit Rinderhack in 3 verschiedenen Mischungsverhältnissen und die vorher erprobten und für gut befundenen Supplemente Seealgenmehl (Jod), Meersalz (Kalium), Ferosanoltropfen (Eisen) und Bierhefe (Vitamin B). Passt und wurde auch fleißig gefuttert.

Und dann wurde ich mutig und damit wären wir beim heutigen Tage angelangt. Denn seit gestern gibts wieder das volle Programm, die Gesichter sind wieder lang, aaaaaber: Es wird dran gemümmelt, vorsichtig aber stetig.
Wuuuhuu!



Hier mal noch etwas zum Thema Mäkelei:

Generell sollte man sich von seinen Tieren in Sachen Erziehung nie etwas diktieren lassen und als allerletztes wenn es ums Futter geht. Auch ich bin da streng. Ich trage einen Kopf voll Wissen über gesunde Ernährung herum, verteile das auch freudig in der Weltgeschichte und wäre ja ein ziemliches Aas, wenn ich mich nicht selbst dran halten würde.
Ich hab auch schonmal an anderer Stelle, als es um Nassfuttersorten ging betont, wie sehr mich Mäkelei am Futter ankotzt und was man alles dagegen tun kann. Ich bin auch nur ein Mensch und hin und wieder verwöhne ich die Monster auch.
ABER: Das darf nie ausarten, man sollte immer die Balance halten zwischen Verwöhnprogramm und sinnvollen Erziehungsmaßnahmen. Und Hungern, wenn einer nicht gewillt ist das Vorgesetzte auch zu fressen gehört auch mal dazu, da müssen alle Beteiligten gleichermaßen durch. Allerdings ist das ein Spiel mit dem Feuer.
Kitten sollte man generell nie länger als einen halben Tag hungern lassen, da Kitten einen wesentlich höheren Energiebedarf haben als ausgewachsene Katzen und daher so viel und so oft wie möglich futtern können sollten. Erwachsene Katzen dürfen mal hungern wenn es nicht anders geht, aber nie länger als zwei Tage, denn sonst kann es schnell zu Leberverfettung kommen (*KLICK*). Das passiert in der Regel bei Katzen schneller, die wirklich gut im Futter stehen.
Wer also einen Moppelchen zu Hause sitzen hat und meint es mal ein paar Tage hungern lassen zu müssen, kann damit unglaublich viel Schaden anrichten.
Hungern in Maßen ist aber ok und manchmal sinnvoll.

Verschiedene Varianten:

- Napf hinstellen und nach spätestens 30 Minuten wegräumen. Mehrmals täglich wiederholen.
- Morgens Napf hinstellen. Später am Tag wegräumen. Abends wieder Napf hinstellen, über Nacht stehen lassen (meine Methode, hat sich am besten bewährt, ist auch z.Z. im Einsatz)
- Napf stehen lassen, ggf mit frischem Futter auffüllen

Das sind drei der Möglichkeiten, die man bei Mäkelei hat. Wichtig ist, dass die Katze selbst die Wahl hat: Fressen oder hungern. Ziemlich unsinnig wäre es ihr gleich gar nichts anzubieten.

Das hat alles seine Vor- und Nachteile, z.B. kann permanenter Futtergeruch erst recht zu Appetit-Verlust führen (kennt man ja, riecht es in der Bude den lieben langen Tag nach Döner ist nach einiger Zeit besagtes Gericht das letzte, was man gerade essen möchte).

Hin und wieder (seltener als 1x pro Woche) streue ich ein paar kleine Leckerlis übers Futter oder gebe vorher jedem 2-3 Brocken, bei meinen Jungs regt das oft auf erstaunliche Weise den Appetit an.

Wenn gar nicht gefressen wird, gibts auch nix zwischendurch.

Bei Futterumstellungen gibts im allgemeinen Leckerlis nur in homöopathischen Mengen.





So. Und jetzt erstmal Fotos, die hier sind schon etwas älter, da gabs "Rind mit Rind" ;)











Und die hier von gestern: Neue Fleischsorte Kaninchen wurde getestet und für gut befunden:














Hat wohl geschmeckt :D




Reste werden bespielt







Angel und sein Futtervorrat (das Wetter hat mitgespielt, sodass ich das Fleisch auf Balkonien auftauen lassen konnte. Am Ende wurde es bloß nass...)




Was man hier sieht ist das Futter-Fleisch in seiner Qualität. Das sind Bauchlappen vom Kaninchen, also letztlich nur das was von euren Supermarkt-Filets abgeschnitten wird, weil es euch zu fettig ist ;)
Es ist nur eine super nervige Angelegenheit es zu schnippeln, selbst mit super scharfem Keramik-Messer, dass ich mir extra dafür zu Weihnachten schenken ließ.


Die Fleischlappen sind zu solchen Klumpen zusammengerollt. Es ist tatsächlich einfacher ein riesiges Stück Rind zu schnippeln als diese Teile, aber auch logisch, dass von diesen kleinen Tierchen keine riesen Brocken für die fleischfressenden Vierbeiner abfallen.
Preis war 2,78€ für 500g bei Haustierkost.de


Kleine Anmerkung am Rande: Ich bin zwar kein Veggi (als geborene Thüringerin könnte ich Rostbrätl und Roster niemals nie entsagen), aber im Grunde genommen auch kein großer Fleischfan. Das Schnippeln bereitet mir also alles andere als Freude, vor allem wenn noch eine Menge Blut im Spiel ist.
Das hat keinen Spaß gemacht und ich werde, einerseits aus finanziellen (Großbestellung), aber auch emotionalen Gründen ab Sommer Fleisch in größeren Mengen (Vorrat für 2-3 Monate) bestellen.

So. Und hier jetzt die zwei Rezepte von gestern, berechnet mit dem BARF-Kalkulator für Katzen von dubarfst.eu (mit Hilfe meiner guten Freundin Franzi, die mir auch spätabends nochmal durch die Wirren des Kalkis hilft :D)


Rezept A: 

Hoppelhasengulasch mit Rinderhack


3kg Kaninchenbauchfleisch
1,5kg mageres Rinderhack

133gr Hähnchenleber (Vitamin A)
64gr frischer Lachs (Vitamin D3)
5,8gr Seealgenmehl (Jod)
9gr Bierhefe (Vitamin B)
14 Trf Ferosanol (Eisen)
10 Trf Alcura (Vitamin E)
13gr Fleischknochenmehl (Calcium/Phosphor-Supp.)
51,5gr Calciumcitrat 21,1% (Calcium)
15,2gr Meersalz
5gr Taurin


Ballaststoffe und Wasser nach Bedarf
(Ich habe eine Mischung aus gekochter Möhre und aufgeweichten Haferflocken püriert, da die Herren keine besonders großen Gemüsefans sind. Ein kleiner pflanzlicher Anteil, ca. 2-5% muss ins Futter, damit am Ende hinten keine Granit-Böller rauskommen, der Kalki setzt diesen Anteil immer relativ hoch, ist aber bedarfsabhängig, da einige Katzen schneller Durchfall bekommen als andere und man den pflanzlichen Anteil daher nach Augenmaß einpendeln sollte)

Was fehlt ist Fett.
Am einfachsten wäre es geschnippelte Hühnerhaut mit rein zu mischen. Alternativ gingen auch Schweine- oder Gänseschmalz, diverse hochwertige Öle oder Butter. Fett ist Energielieferant. Letztlich kann man sich an die Angabe des Kalkis halten, ich finde das Fleisch war fett genug und hab nur noch 2 Löffel Rinderfettpulver dazu gegeben. Passt schon. Sollten die Engel die Tage einen müden oder faulen Eindruck machen, kann ich zusätzlich noch etwas dazu geben.

Die Auswertung des Kalkis mit dem Rezept ergibt schließlich:



Energie:



65,09 %
Calcium:



101,14 %
Phosphor:



100,46 %
Eisen:



99,95 %
Jod:



99,04 %
Vitamin A (Retiol):



99,43 %
Vitamin D3 (Cholecalcipherol):



100,37 %
Vitamin E (Alpha-Tocopherol):



97,08 %


(wie gesagt, das Fett fehlt, daher ist der Energiegehalt so niedrig angegeben, ist aber in Wahrheit höher, wegen des fettigen Fleisches, da das Programm nur reines Muskelfleisch für Kaninchen berechnet, bei Sorten wie Rind hat man mehr Auswahlmöglichkeiten.

Das Ca/Ph-Verhältnis liegt vorbildlich bei 1,15:1, ebenso das Ka/N-Verhältnis bei 2,1:1
- p e r f e k t



Rezept B: 

Rindergulasch mit Hähnchenmägen und Rinderhack


3kg Rindfleisch
1kg Hähnchenmägen, klein geschnitten
1,5kg Rinderhack


156gr Hähnchenleber (Vitamin A)
78gr frischer Lachs (Vitamin D3)
7,6gr Seealgenmehl (Jod)
11gr Bierhefe (Vitamin B)
13 Trf Ferosanol (Eisen)
12 Trf Alcura (Vitamin E)
29gr Fleischknochenmehl (Calcium/Phosphor-Supp.)
55,5gr Calciumcitrat 21,1% (Calcium)
9,5gr Meersalz
6gr Taurin




Energie:



104,79 %
Calcium:



99,92 %
Phosphor:



99,45 %
Eisen:



99,9 %
Jod:



99,77 %
Vitamin A (Retiol):



99,91 %
Vitamin D3 (Cholecalcipherol):



99,84 %
Vitamin E (Alpha-Tocopherol):



100,53%



Ca/Ph 1,15:1
Ka/N 2,13:1 (naja... fast...)


Die Supplemente habe ich ausschließlich bei lillysbar.de bestellt, Wert ca. 50€, reichen ca. 5-6 Monate bis ich einzelnes nachbestellen muss.

Fleisch im Wert von ca. 40€.

Macht 10kg BARF á 25 x 400gr Tagesportionen.

UND: Passt alles ins obere Fach meines Gefrierschrankes.











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