11.11.2011

Rauchen & Haustiere

Ausgelöst durch einige heftige Debatten in der letzten Zeit, möchte ich gern mal meinen Senf zum Thema Rauchen bzw das Rauchen in Gegenwart unserer Haustiere abgeben.



Wer mich kennt weiß, dass ich seit langen Jahren rauche, mal mehr mal weniger.
Ich bin jetzt 22 Jahre alt, meinen ersten Zug habe ich mit 15 gemacht, mit 16 gings richtig los.
Als ich mit 18 von zu Hause ausgezogen bin, habe ich mir geschworen niemals in meinen eigenen vier Wänden zu qualmen, einfach weil ich kalten Rauch absolut nicht ab kann. Aber kaum war es Winter, war der gute Vorsatz schnell vergessen. Zumindest hatte ich es meistens auf meine Küche beschränkt - also kein ganzer Fail.
Da mein Freundes- und Bekanntenkreis zu 90% aus Rauchern besteht, wurde meine erste Wohnung recht schnell zu einem beliebten Treffpunkt derer, die ihre Sucht gern geheim halten wollten. Es war ja auch so gemühtlich.

Nebenbei: Meine Mum war in dieser Angelegenheit sehr cool. Als sie meine erste Schachtel gefunden hat, hat sie nicht sonderlich geschimpft und als sie es an mir gerochen hat, meinte sie nur, dass es meine Sache wäre, so lange sie nicht dafür bezahlen müsste. Ich durfte immer auf ihrem Balkon rauchen und darf es auch noch heute - hab da sogar meinen eigenen Aschenbecher.
Danke Mami! :)
Ich kenne es von zwei meiner Freundinnen die ihre Raucherei noch heute vor ihren Eltern verheimlich - nochmal: DANKE MAMI! <3



Naja. Jedenfalls hatte ich damals noch keine Haustiere.
Ich war schon immer darum bemüht meine Sucht nur auf mich zu beschränken, ich hab nur in Anwesenheit von Nichtrauchern gequalmt, wenn die mir versichert haben, dass es sie nicht stört; ich habe mich in der Öffentlichkeit nicht absichtlich neben jemanden gestellt und meine Kippen ausgepackt und hab Abstand zu Tieren, Kindern und alten Menschen gehalten. Es ist meine Sucht, ich entscheide selbst was ich mit meinem Körper mache und was nicht, weil es mein gutes Recht ist, aber ich habe auch die Pflicht niemanden sonst damit zu schaden.
Und genauso habe ich mir immer geschworen: Sollten einmal Tiere bei mir einziehen, dann ist mit der Raucherei Schluss!!


Nun ja. *hüstel*

Als die Engel in mein Leben tabsten wurden schnell Pläne gemacht, allen voran: Neue Wohnung muss her, meine 37qm Einraum mit ungesichertem Balkon im EG ist alles nur nich geeignet für zwei junge Wilde. Und: Mit dem Rauchen muss Schluss sein.
Aber ich hatte ja noch soooo viel Zeit... Und soooo viel Stress...
Und nun?

Nun dürfen die Engel nur unter Aufsicht in die Küche, von der Küche gehts auf den Balkon.
Heißt: Ich rauche nach wie vor, aber 1 Zimmer und 2 geschlossene Türen liegen dazwischen.
FAIL! Naja.

Nach einigen gescheiterten Versuchen aufzuhören hab ich das Thema vorerst ad acta gelegt. Nun ist es Winter und es ist kalt... Und ich rauche nach wie vor eisern auf dem Balkon. WIN! Bei schlechtem Wetter wenns unbedingt sein muss an der offenen Balkontür (danach ist aber die Küche für Stunden geschlossen). Der Freundeskreis hat sich damit abgefunden und ich rauche insgesamt weniger. Ich war eh schon immer jemand, der vor allem in Gesellschaft geraucht hat, sonst eher weniger. Meine schlimmste Marotte: Das Telefon klingelt und egal wer dran ist: Ab auf den Balkon. Ich weiß selber nicht warum... *rot werd*


Nun ja. Tatsächlich ist es wesentlich einfacher den Vorsatz Balkon-Rauchen einzuhalten, wenn im Rest der Wohnung zwei Kindheitsträume rumrennen, die einen immer still daran erinnern, was auf dem Spiel steht: Passivrauchende Katzen, die sich nicht wehren können, die nicht sagen können: Ey! Es stinkt!
- Never!

Es ist ja mittlweile weitlich bekannt, welche Folgen das passive Rauchen auf unsere Mitmenschen haben kann. Jeder Nichtraucher hat das Recht zu sagen, dass er sich gestört fühlt. Man kann sich entfernen oder sich zumindest auf irgendeinen Kompromiss einigen. Mit den Tieren geht das nicht. Wenn in der Wohnung gequalmt wird, zieht der Rauch zwangsläufig in jede Ecke. Ich weiß wovon ich rede, 3,5 Jahre Rauchen in der Küche und die Gardinen im Wohnzimmer waren trotzdem gelb. Man roch es wenn man zur Tür rein kam und die Kleidung roch wenn man wieder raus ging.
Man stelle sich vor wie das süße Wuschelfell riecht, in dem man nachts so gern seine Nase vergräbt, wie die Lungen einer passiv rauchenden Katze nach einigen Jahren aussehen und was das Tier ständig beim putzen an Giftstoffen aus dem Fell leckt.
Die Vorstellung jagt mir alleine beim Schreiben eine Gänsehaut über den Rücken.
Siehe dazu: Passivrauchen gefährdet die Gesundheit von Haustieren

Ich krieg ja bereits eine Krise wenn einer meiner Jungs auf dem Balkon am Ascher schnüffelt oder wenn ich nach der morgendlichen Kippe aus der Küche trete und einer rennt mir zwischen den Beinen durch Richtung Balkonien... *gnaaa*


Also vielleicht schaffe ich es ja noch irgendwann, wert wäre es mir. Meine Sucht-Faulheit überwiegt noch, aber der Gedanke stirbt niemals.
Es wäre nur im Sinne meiner Tiere denn eine Restgefahr bleibt selbst bei meinem Kompromiss: Ablagerungen am Balkonnetz, der Rauch der zwangsläufig in die Küche zieht und dort eine Weile bleibt, Nikotinreste an den Fingern / der Kleidung / der Haare...


Ich meine wir haben mit unseren Haustieren auch eine Verantwortung. Nein wir haben sogar eine Führsorgepflicht! So wie wir verpflichtet sind ihre Bedürfnisse zu erfüllen, für sie zu sorgen und sie zu beschützen, so sind wir auch verpflichtet ihnen kein Leid zuzufügen, egal in welchem Maße.

Einzelhaltung. Ungesundes Futter. Unbeaufsichtigt gekippte Fenster / ungesicherte Balkons. Unzureichend medizinische Versorgung. Drogen.
Es sollte eigentlich logisch sein, dass diese Dinge zu vermeiden sind, wenn wir für ein Lebewesen zu sorgen haben. Leider sehen das ZU viele nicht so.







Edit: Mein Firefox wurde auf die neueste Version aktualisiert und mein Rechtschreibprüfungs-AddOn ist futsch. Von daher:
Wer Fehler findet, darf sie essen.

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