01.11.2011

Fotogeschichte I: Vom Kitten zur Katze (Teil 2)

Guinnie war nun bei Anja vom kleinen 114 g schweren Baby zu einer quirligen Kittendame herangewachsen. 16 Wochen hatten sie bei ihr die beste Pflege, Sozialisierung und Liebe erhalten und nun sollt sie zu uns ziehen. Der Einzug war für den 12. Mai geplant. Abends... Dank einer 11 stündigen Reise am Tag vorher war ich groggy genug, um die Nacht gut zu schlafen, nur half mir das über den Tag nicht die Zeit zu vertreiben. Die Wohnung war schon für den Einzug eingerichtet und ich hatte nichts mehr zu tun. Ich war dementsprechend nervös, textete das Forum zu, schleifte meinen Freund in den Zooladen und hing ab um 6 eigentlich permanent vor dem Fenster, obwohl ich wusste, dass frühestens um sieben mit Anja und Domi zu rechnen war. Und dann war es soweit. Das Handy klingelte, um uns zu sagen, dass sie vor der Tür stehen. Die Türklingel wurde um Rücksicht auf Jovan zu nehmen, nicht benutzt. Alle vier sollten einfach den perfekten Start miteinander haben.



Da saß sie nun meine Kleine in ihrem Kennel, aus dem sie behutsam stieg, umringt von meinen drei Großen, die sie musterten. Ich konnte gar nicht fassen, dass sie tatsächlich schon bei uns sein sollte, während sie mit tapsigen Schritten die Wohnung erkundete. Eindekoriert wurde sie in einem benutzten Handtuch und Schlaf-Shirt von mir zwecks Geruchannahme. Es stand ihr gut:
Anja und Domi mussten sich dann auch auf den Weg zurück nach Hause machen und Guinnie blieb alleine unter Fremden hier und war noch ziemlich unbeeindruckt von meinen drei Großen. Vor allem Thalia hingehen schaute die ganze Zeit biestig drein und war wütend auf alles und jeden. Als wir dann einen Teller mit Huhn und Quark hinstellten, traute sich auch nur das Kleinteil, wie sie bald liebevoll von uns genannt wurde, an den Napf und bediente sich. Sie sah dabei auch recht zufrieden aus.
In der Nacht blieb sie nah bei uns, weckte mich mit Köpfchen geben und an mich schmiegen, während sie gaaanz laut schnurrte. Ich war im siebten Himmel. Meine anderen Katzen weigerten sich, das Bett zu betreten, aber das war klar.
Guinnies Tag war anstrengend:

Balkon erkunden
Während die anderen einen dabei umzingelten (man beachte Thalia vorwurfsvollen Blick in meine Richtung)
Apollo's Lieblingsmulde in Gewahrsam nehmen
(ich habe Pollo noch NIE so verdutzt schauen sehen)

Und nach einem Ereignisreichen Tag auf dem Kratzbaum wegpennen:
Natürlich wurde auch wieder versucht, die Bande einander näher zu bringen. Mit Essen. Liebe geht durch den Magen heißt es doch :D Zumindest für Thalia haute diese Theorie hin. Madame fand zwar immer noch, dass dieser Eindringling ein Ungetüm vom anderem Stern sein musste und umgehend entfernt werden sollte, langte dann aber doch mit spitzen Krallen nach dem Futter. Verfressenes Etwas, das sie ist:
Die nächsten Tage verliefen stürmisch. Jovan näherte sich zuerst dem Kleinchen an, sozialer Kater, der er eben ist und Thalia konnte ich auch langsam davon überzeugen, dass das, was jetzt durch die Wohnung eierte nicht ganz so schlimm und doch recht erträglich war. Man konnte schon zu Dosis Belustigung, gemeinsam auf dem Bett liegen, während sie mit dem Knipsekasten herumspringt und quietsch, weil sie sich so ähnlich sehen.
Ich weiß gar nicht, wieviele Fotos ich in dieser Art von den beiden haben und werde auch nie müde davon, sie zu schießen:
Ein weiteres lustiges Erlebnis war Guinnies erste Begegnung mit dem Staubsauger, bei dem sie ein Gesicht für die Götter aufsetzte:

Ich schwöre euch, der Staubsauger hat vor Angst unter meiner Hand gebebt, soviel Respekt hatte er am Ende vor ihr ;)
Guinnies zeigte uns auch, worin eine ihrer großartigsten Fähigkeiten bei uns bestehen würde: Das Kartonzerschreddern nach dem Probeliegen. Noch hielt sie sich zurück und machte erst einmal nur eine Bestandsaufnahme.


Außerdem wickelte mich die Derre mit ihren braunen Augen und ihrer kecken, quirligen Art um den Finger. Ich konnte ihr bald nichts mehr abschlagen. Man sieht ja auch wieso:*seufz*

Beim Spielen entdeckte ich zum ersten Mal die süßen Geräusche, die sie dabei machte:

Die Zusammenführung ging gut voran. Einzig Apollo machte als kleiner Macho, der er nun einmal war, noch seine Spirenzien, jagte die Derre durch die Bude und war auch sonst eher schlecht gelaunt.
Thalia hingegen entschied sich, dass das kleine Ding doch gut zum Spielen und Gern haben sei und freundete sich zur Überraschung aller gut mit ihr an:

Die Wetten standen gegen mein großes Kamel. Alle dachten, dass sie mehr die Zicke würde raushängen lassen. Aber weit gefehlt: Meine Große zeigte, dass sie auch aus einem großen Katzenhaushalt stammte und sich ebenso leicht an die neuen Umstände anpassen konnte. Und ich hatte mein erstes Putzfoto mit Guinnie, noch bevor ich eins zwischen Jovan und Guinnie schießen konnte. Ich war gelinde gesagt überrascht.
Natürlich überraschte mich eine meiner Katzen abermals, denn das nächste Putzfoto, was ich schießen konnte, stammte von Guinnie und Putzmuffel, Sozialfaulenzer und einsamen Wolf, Apollo. Ich staunte nicht schlecht und Guinnie war der Braten scheinbar auch nicht geheuer:
Damit war die Akte Zusammenführung in unserem Haus erst einmal abgeschlossen. Klar, die Feinheiten würden noch kommen, dass war uns klar, aber die Katzen hatten eine gemeinsame Grundlage miteinander aufgebaut.
Aber ich wäre nicht Bea gewesen, wenn ich nicht einen anderen Grund zur Sorge gefunden hätte. Der mit Guinnies Größe und Gewicht zusammenhing.


tbc...

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