23.10.2011

Der Traum in Silber

Thalia


Im Jahr 2008 traf ich bei meiner Großcousine auf eine wunderschöne rot-weiße Langhaarkatze. Sie war eine Kastratin aus einer Zucht und ich Hals über Kopf in genau diese Rasse verliebt. Fanny, so heißt die Gute, hatte mich sofort um den Finger gewickelt. Ich wusste: Genauso etwas möchte ich einmal haben, komme was wolle. Achso ja, was noch zu erwähnen ist: Fanny ist eine Maine Coon.

Nun war ich ja Student, hatte meinen Freund auch von der Rasse Maine Coon überzeugt, aber war noch sehr unerfahren, was Katzen betraf. Wir sagten uns also, dass wir uns so eine Katze erst einmal nicht leisten können, ich war wenigstens schon so geistesgegenwärtig und wollte beim Züchter kaufen. Also zogen erst einmal unsere beiden EHK-Kater aus dem Tierheim ein. Die wie erwähnt weder rot noch weiblich und dreifarbig waren. Ich war also glücklich mit den beiden, verrückten Tölpeln, aber nicht komplett zufrieden.
Mir fehlte eben eine Katze und ich durchforstete die Weiten des Internets, verliebte mich in die eine oder andere Katze, setzte meinen Freund drauf an, aber nie waren diese Gespräche ernst gemeint. Außerdem war ich mittlerweile auf einigen Maine Coon Seiten im Internet gewesen. Unter anderem auf der Seite der Nadoblacoons, wo ich mich im Juli schon in Graffity verliebte, die am 27.03.2010 geboren worden war. Diese sah zu diesem Zeitpunkt noch rot-braun aus. Dreifarbig also. Ich war hin und weg, aber verbat es mir wieder, weil wir uns das ja nicht leisten können und außerdem haben wir schon zwei Katzen... und überhaupt.
Man rufe sich ins Gedächtnis, dass wir jetzt zu sechst sind. Es ist also gemeinhin bekannt, dass wir noch Zuwachs bekamen.
Bea hatte also diesen unerfüllten Katzenwunsch und bewunderte immer wieder Graffity, die noch nicht vergeben war. Wieso auch immer. Am 10.9. 2010 war sie immer noch nicht vergeben und ich beleierte meinen Freund. Es war wohl Schicksal. Nachdem wir am nächsten Tag eine Pro- und Kontra-Liste aufgestellt haben, die auf Seiten des Pro's stand, schrieben wir die Züchterin an.
Am nächsten Tag zog Graffity ein, ein Traum in hellsilber. Kam raus, besah sich die Wohnung, musterte die Kater und befand, dass alles nun ihr gehört. Und da ich ja nach dem Konsens lebe: Neues Leben, neuer Name, suchten wir einen aus, der auch mit Mythologie zu tun hatte. Es wurde dann Thalia, die griechische Muse der Dichtkunst.
Thalia brachte aus dem Freigehege kleine Mitbewohner mit, denen wir sofort auf den Leib rückten. Davon war die Gute gar nicht begeistert und wollte nicht mehr angefasst werden. Mit der Zeit verlor sie ihr Misstrauen. Dieses kleine … pardon, große silberne Wesen mit der Fiepsestimme und der Eleganz eines Elefanten, wurde mein Schatten. Wo ich liege, liegt sie auch. Wenn ich aufstehe, steht sie auch auf. Und bin ich mal weg, schläft sie auf etwas, was nach mir riecht, im Flur.
Ich muss nicht erwähnen, dass meine Herzenskatze mein Herz gestohlen hat. Thalia apportiert Angeln und Plastikbänder, ist der größe Trampel im Bett, macht Schränke und Schubladen auf und weckt mich mit Miepen und einer Brustmassage. Und sie ist der größte Drops auf der Katzentoilette, den man sich vorstellen kann. Als Langhaarkatze ganz große Klasse. Aber darüber werde ich mich sicher noch hier echauffieren. Da enttäuscht sie eigentlich nicht.

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